DocuSign Studie
Ein Interview zum Thema Homeoffice in Zeiten der Pandemie – mit Karl-Heinz Land
„Die Panedemie hat unseren Blick auf das Homeoffice für immer verändert“
Immer mehr Arbeitnehmer wollen remote arbeiten. Doch die Arbeitgeber seien noch zögerlich, sagt der Experte und Buchautor Karl-Heinz Land.
Eine Untersuchung zeigt, dass 60 Prozent der Angestellten im deutschen Mittelstand glauben, zu Hause produktiver zu arbeiten als im Büro. Und viele können sich vorstellen, 2,5 Tage pro Woche an einem anderen Ort als dem Büro zu arbeiten.
Überraschen Sie solche Zahlen?
„Nein, gar nicht. Die Zahlen zeigen, dass die Menschen, Fachkräfte ebenso Angestellte, längst bereit für den Wandel der Arbeitswelt sind. Und tatsächlich haben ja viele während der Pandemie die Vorzüge des flexiblen Arbeitens selbst erleben können. Sicher gab es am Anfang der Pandemie, als alles Hals über Kopf gehen musste, manche Vorbehalte. Aber jetzt sehen viele die Vorzüge des Homeoffice.
War vor der Krise die Skepsis größer?
„Ja, tatsächlich war das Homeoffice vor dem Ausbruch der Pandemie bei den Arbeitgebern nicht gern gesehen. Da schwang oft das Misstrauen mit, der Arbeitnehmer würde sich zu Hause einen entspannten Tag machen. Deshalb hatten sich viele gar nicht erst getraut, ihre Vorgesetzten nach dem Homeoffice zu fragen. Diese Vorsicht gegenüber dem Arbeiten zu Hause hat sich während der Pandemie um 180 Grad gedreht.
Weil beide Seiten gesehen haben, dass es funktioniert?
„Sie haben erlebt, wie effizient man auch über räumliche Distanzen hinweg arbeiten kann und wie viel effizienter Arbeit wird, wenn man sie flexibel in den Alltag integrieren kann. Jemand, der morgens nicht eine Stunde ins Büro pendeln muss, kann zu Hause ganz entspannt eine Stunde früher mit der Arbeit loslegen. Eltern müssen nicht jedes Mal freinehmen, wenn die Kita mal zu ist oder das Kind krank wird. Das sind nur zwei Beispiele für die Vorteile, die die Remote Arbeit bietet.
Hat sich das bei Arbeitnehmern und -gebern auch herumgesprochen?
Die Studienergebnisse zeigen, dass das Bewusstsein der Angestellten sich hier in kurzer Zeit sehr stark verändert hat. Jetzt müssen nur noch die Arbeitgeber mehr mitziehen. Aber ich glaube, viele sind inzwischen schon auf dem Weg, und müssen es auch sein. Denn eines ist klar: Der Wandel, wie wir jetzt und in Zukunft arbeiten, ist längst nicht mehr aufzuhalten.